Schleudersitze im Top-Management
Wenn Top-Managern gekündigt wird, überschlägt sich das Umfeld in der Regel nicht gerade mit Mitgefühl: „Du hast doch wirklich keine finanziellen Probleme“, „Sieh es positiv: Jetzt hast Du etwas Zeit für Dich und Deine Familie“. Sicher, es stimmt schon: Eine Führungskraft muss sich um die nächsten Mieten meist keine Sorgen machen, der Sachbearbeiter sehr wohl. Emotionale Fallhöhe Dennoch sollte man die emotionale Fallhöhe, die ein Rauswurf für einen Top-Manager bedeutet, nicht unterschätzen. Gerade jene, die sich wirklich mit Herzblut für das Unternehmen und ihre Mitarbeiter engagiert, es möglicherweise entscheidend mitgestaltet haben – also „meine“ Leistungsträger“ –, fallen im Gegensatz zu den Politikern und Windmachern, die meist nur für sich selbst agieren, aus allen Wolken. Stellen Sie sich vor, Sie haben sich jahrelang für eine Firma eingesetzt, waren die ersten die kamen und die letzten, die gingen – und nun werden sie einfach aussortiert! Keinerlei Rückendeckung Leider kommt dieser Fall gar nicht so selten vor. Insbesondere in Konzernen erlebe ich häufig, dass hochverdiente Führungskräfte von oben keinerlei Rückendeckung erhalten. Beim ersten kleinen Fehler oder weil der neue Vorstand ein persönliches Problem mit der Führungskraft hat oder auch aus überhaupt nicht nachvollziehbaren Gründen, findet man sich dann im Schleudersitz wieder – ein schreckliches Gefühl, das der Artikel Aussortiert auf Spiegel online recht treffend beschreibt. Nicht ins offene Messer laufen Wie kann man sich vor einer solchen Situation schützen? Wer von seinem Typus her ein Leistungsträger ist, dem kann man nicht sagen „Engagier Dich einfach nicht mehr so viel, tue wie andere nur noch das Nötigste und denke nur an Dein eigenes Fortkommen“ – damit würden diese Menschen ihre Werte verraten. Aber sie können lernen, die Codes und Hidden Agendas auf der Top-Management-Ebene zu durchschauen und auf der Klaviatur zu spielen. Und so nicht ins offene Messer zu laufen. Eine Kündigung auf dieser...