Blog

Täglich gelesen von rund 1.000 Geschäftsführern, Vorständen und C-Levels. Seit 2010 veröffentliche ich im Leistungsträger-Blog wöchentlich einen Artikel zu Themen wie moderne Führung, Transformation, Strategie, Positionierung und Leistungserhalt. Gespickt mit realen Fallbeispielen und geprägt von pragmatischen Best-Practice-Lösungen wurde mein Blog mehrfach ausgezeichnet und ist über die Jahre zur geschätzten Lektüre für Geschäftsführer, Vorstände und C-Levels geworden.

Visual Portfolio, Posts & Image Gallery for WordPress

Vom Sinn der Arbeit

Jeder Dritte hält es bis zur Rente in seinem Job nicht aus – das schreibt Joachim Bauer in seinem vor kurzem erschienenen Buch „Arbeit. Warum unser Glück von ihr abhängt und wie sie uns krank macht“ und bezieht sich dabei auf verschiedene Umfragen. Solche Zahlen erschüttern mich. Ich denke aber auch, dass sie die Realität abbilden. Leider. Joachim Bauer formuliert im Interview bei der FAZ dazu (hier das ganze Interview zum Nachlesen): Es ist das Wesen fast jeder Arbeit, dass sie Sinn macht, das gilt für die Müllentsorgung genauso wie für Ingenieursberufe. Damit den Beschäftigten der Sinn ihres Tuns nicht abhandenkommt, muss ihnen die Arbeit neben einer halbwegs fairen Bezahlung noch etwas anderes geben. Der aus neurobiologischer Sicht wichtigste Faktor für die Arbeitsmotivation ist Wertschätzung für die erbrachte Leistung. Sinn und Wertschätzung also – zwei Aspekte, die auch ich für sehr, sehr wichtig halte und ohne die Führung in Zukunft meines Erachtens nicht funktionieren wird. Wie auch Prof. Peter Kruse denke ich, dass eine der wichtigsten Aufgaben moderner Führung ist, miteinander die Frage nach dem "Warum" zu beantworten. Miteinander Sinn entwickeln Entscheidend scheint mir aber das Wort „miteinander“. Sprich: Es geht nicht um einen oktroyierten Sinn von oben. Nur wenn der einzelne Mitarbeiter auch bereit ist, einen Sinn zu entdecken, an ihm mitzuarbeiten, überhaupt zu reflektieren, was Sinn im Zusammenhang mit dem Beruf für ihn bedeutet, kann daraus ein gemeinschaftlicher Sinn werden. Und auch Wertschätzung ist für mich keine Einbahnstraße, wie ich das schon kürzlich in einem Blog-Beitrag geschrieben habe. Auch die Chefs brauchen Wertschätzung. Und nebenbei bemerkt: Jemand, der sein eigenes Tun nicht wertschätzt, wird die Anerkennung von außen gar nicht wirklich annehmen können. Wie ist Ihre Meinung dazu? Ihre Gudrun Happich  
Weiterlesen

Frauen, hört auf zu träumen?

Ich weiß nicht, wie Sie das sehen, aber ich denke: Geschlecht ist keine Qualifikation. Man sollte keine Nachteile, aber auch keine Vorteile im Job haben, nur weil man Mann oder Frau ist. Normalerweise verfolge ich diese ganze Quotendiskussion ja nur am Rande – über diesen Artikel in der Wirtschaftswoche bin ich aber doch gestolpert: „Die entzauberten Top-Managerinnen.“ Vom Ponyhof und fehlender Expertise Das Thema: Frauen, die im Zuge der Quoten-Diskussion auf Top-Positionen gelangt sind, dort große Probleme hatten und zum Teil bereits wieder entlassen wurden. Die Einschätzungen dieses Scheiterns, die in dem Artikel zum Teil zitiert werden, finde ich so tendenziös (Ponyhof, Wunschkonzert, mangelnde Expertise…), dass ich mich ein wenig geärgert habe. Erst auf Seite 3 kommt der meines Erachtens entscheidende Punkt: Da werden Fachkräfte von Unternehmen in Top-Führungspositionen gehievt, ohne jedes Training. Unter solchen Bedingungen wäre alles andere als Scheitern schon sensationell - mit der Qualifikation der Frauen hat das rein gar nichts zu tun. Ins kalte Wasser geworfen Ich coache nun seit 20 Jahren Führungskräfte, meine Erfahrung: 1. Ohne richtige Vorbereitung ist es kaum möglich sich auf dem hochpolitischen Parkett des Top-Managements zu behaupten 2. Das Geschlecht spielt bei den Leistungsträgern, die in Unternehmen etwas bewegen wollen, keinerlei Rolle. Wie der Einstieg ins Top-Management gelingt, welche besonderen Regeln dort herrschen und wie man sich dort durchsetzen kann, ohne sich zu verbiegen – zu diesen Themen finden Sie hilfreiche Tipps in meinem You Tube Kanal. Und auch in meinem Buch „Ärmel hoch!“ geht es in Kapitel 10 darum, wie man an der Unternehmensspitze bestehen kann. Hier können Sie reinlesen. Ihre Gudrun Happich  
Weiterlesen

Ein Kreativ-Raum für Führungskräfte

Im März fand mal wieder ein Treffen der Community . für Human Excellence statt. In den oberen Etagen wird die Luft oft dünn und die Leistungsträger haben immer weniger Möglichkeiten sich offen, ohne Konkurrenz, auszutauschen. Deshalb habe ich vor einigen Jahren dieses Netzwerk gegründet, in dem sich Top-Performer austauschen und tägliche Herausforderungen diskutieren können. Lesen Sie hier mehr zur Idee der Community. Da wir uns beim aktuellen Treffen über ein neues Mitglied freuen durften, starteten wir erst mal dem Sammeln von Erfahrungen altgedienter Community-Teilnehmer, die ich hier zusammenfasse: Was genau wird in der Community gemacht? Es werden Fallbeispiele – meist aus dem Führungsalltag der Teilnehmer – diskutiert. Wir entwickeln (alternative) Handlungsstrategien, die funktionieren, weil sie aus der Praxis für die Praxis sind. Was ist das Besondere? Es findet ein Fachaustausch auf Augenhöhe in relaxter Atmosphäre statt. Alle Teilnehmer haben die Chance, aktuelle Herausforderungen einzubringen und von der Meinung der anderen Teilnehmer und eines erfahrenen Führungskräfte Coach – also mir – zur profitieren. Obgleich die Leistungsträger in unterschiedlichen Unternehmen und Branchen arbeiten, ähneln sich ihre Themen im Führungsalltag. Die Lösungen dazu sind allerdings höchst individuell. Man kann sehr viel von den anderen lernen. Es gibt keine Agenda! Der Tag wird von den Teilnehmern und ihren Themen gestaltet. Ist es das wert einen ganzen Tag zu investieren? Gemeinsam kommt man sehr viel schneller zu Lösungen, der Austausch in der Community ist sehr effektiv. Teilnehmer berichten davon, dass sie eine deutliche Entwicklung bei sich selbst gespürt haben, mehr zuhören und besser verstehen, wie der andere tickt – wovon nicht nur sie profitieren, auch das Unternehmen hat einen deutlichen Mehrwert. Was ist der Nutzen? Ein Ausbruch aus dem Arbeitstrott, eine geniale Reflexionsfläche, um herauszufinden: Ist die eigene Vorgehensweise richtig? Man nimmt immer etwas mit. Oder wie es ein Teilnehmer sehr schön auf den Punkt...
Weiterlesen

Jetzt ist es offiziell: Frauen und Männer sind doch gleich

Wahrscheinlich wissen Sie es ohnehin schon, wenn Sie regelmäßig diesen Blog lesen: Ich bin kein Freund von Pauschalierungen. Deswegegen rege ich mich auch jedes Mal ein klein wenig auf, wenn ich mal wieder lese oder höre: Na, das ist ja typisch Mann/Frau! Besonders störend sind für mich solche Reduzierungen im Berufsleben. Verstehen Sie mich nicht falsch: Als Biologin bin ich mir sehr wohl darüber im Klaren, dass es Unterschiede zwischen den Geschlechtern gibt und dass Mann und Frau in der Evolutionsgeschichte unterschiedliche Rollen eingenommen haben. Ich frage mich bloß, ob der Unterschied heute nicht gerne größer geredet wird, als er es eigentlich ist? Themen im Coaching sind höchst individuell Als Business Coach jedenfalls kann ich keinerlei geschlechtsspezifische Besonderheiten bei „meinen“ Leistungsträgern feststellen. Die Themen und Herausforderungen, die sie im Führungskräfte Coaching bewegen, sind größtenteils unabhängig davon, ob es sich um Männer oder Frauen handelt, sondern höchst individuell. Da freut es mich doch sehr, dass ich gestern auf eine amerikanische Studie gestoßen bin, deren Ergebnis meine Erfahrungen bestätigt. Im Blog von Reiss Profile Germany schreibt Peter Boltersdorf dazu: Die Erkenntnisse decken sich sowohl mit den Forschungen von Steven Reiss zum Thema Persönlichkeit als auch mit meinen eigenen Erfahrungen bei der Anwendung seiner Theorie in der Praxis. So wissen wir, dass die grundlegenden Werte, Ziele und Motive jeden Menschen unabhängig von Geschlecht, Alter oder Herkunft prägen. Geschlechtsspezifische Unterschiede zeigen sich hingegen auf der Verhaltensebene als Ausdruck soziokultureller Bedingungen. Was denken Sie: wieder eine dieser Studien, wenige Wochen später wird eine andere Studie genau das Gegenteil „nachweisen“? Oder haben auch Sie in Ihrem Berufsleben die Erfahrung gemacht, dass das Geschlecht im Grunde keine Rolle spielt? Ich freue mich über Ihre Erfahrungen. Ihre Gudrun Happich
Weiterlesen

Von Fröschen und Burnouts

Gestern las ich, dass die Bundesregierung Work-Life-Balance als Wahlkampfthema erkoren hat. Da dachte ich mir, ich erzähle Ihnen heute dazu passend die tragische Geschichte vom Frosch. Ein Frosch springt versehentlich in einen Topf mit kochendem Wasser. Was passiert? Er wird alles daran setzen, sich irgendwie zu retten. Möglicherweise schafft er es. Nehmen wir nun an, dass auf der Herdplatte ein Topf mit normal temperiertem Wasser steht. Wieder springt ein Frosch hinein, der sich dieses Mal recht wohl darin fühlt. Wenn Sie nun jedoch die Temperatur ganz langsam erhöhen, nimmt die Geschichte ein tödliches Ende: Das Tier stirbt, ohne dass es auf die Idee kommt, um sein Leben zu kämpfen. Der Frosch ist ein sehr anpassungsfähiges Wesen. So stellt er sich auch auf jede kleine Temperaturerhöhung ein – so lange, bis eine tödliche Schwelle überschritten ist. Ein Augenöffner, um rechtzeitig "Stopp" zu sagen Diese Geschichte erzähle ich manchmal Klienten im Führungskräfte Coaching. Sie reagieren oft bestürzt, aber der tragische Tod des Frosches ist auch ein guter Augenöffner für ihre eigene Situation. Wir Menschen sind sehr anpassungswillige und anpassungsfähige Wesen. Auch uns kann ein schleichender Anpassungsprozess unbemerkt in Situationen und Positionen bringen, zu denen wir gar nicht hinwollten. Wenn die Veränderungsschritte nur klein genug sind, merken wir oft nicht, dass die Richtung nicht mehr stimmt und wir uns allmählich verbiegen. Das heißt, wir passen uns an Umstände an, die uns nicht gut tun oder sogar Schaden zufügen. Die Temperatur steigt unmerklich aber stetig, bis der Burnout oder eine andere Erkrankung deutlich „Stopp“ signalisiert. Lassen Sie es nicht so weit kommen, passen Sie sich nicht an, sondern gestalten Sie Ihre Karriere. Ihre Gudrun Happich    
Weiterlesen

Karriere: Was ist das eigentlich?

Für das Fachmagazin Management und Qualität habe ich vor kurzem einen Artikel rund um das Thema Karriereplanung für Führungskräfte geschrieben, hier zum Nachlesen. Bei der Recherche habe ich mal wieder über die Frage nachgedacht: Was ist das eigentlich, eine Karriere? Heißt das, in einem Unternehmen Schritt für Schritt die Leiter erklimmen? Unbedingt einmal ins Ausland gehen? Oder auf keinen Fall zu lange bei einem Unternehmen zu bleiben? Im Personalgespräch, in Ratgebern und ähnlichem heißt es ja gerne, dies und jenes wäre der nächste logische Schritt in der Karriere. Alles andere wäre ein Rückschritt, in einigen Jahren sei man zu alt für diese tolle Chance. Und wofür hat man schließlich all die Jahre geschuftet, wenn es jetzt nicht noch weiter aufwärts geht? Die bestmögliche Rolle und Position Karriere heißt für mich, dass man für sich selbst die bestmögliche Rolle und Position findet und sich in den eigenen Entscheidungen nicht von außen leiten lässt. Nur so lassen sich beruflicher Erfolg und persönliche Erfüllung verbinden. Viele Menschen machen es andersherum: Sie reagieren auf Angebote, die ihnen zugetragen werden. Dieses Reagieren auf äußere Gelegenheiten ist zwar gängig, birgt aber eine Gefahr: Da eine angebotene Position nur selten vollständig dem eigenen Profil entspricht, fängt man an, sich zu verbiegen. Dieser Vorgang wiederholt sich im Laufe eines Berufslebens immer wieder. Langsam, zunächst kaum merklich, driften das eigene Profil und das Profil der Position auseinander. Wenn die Diskrepanz dann auffällt, ist es zum Gegensteuern oft schon zu spät. Eine tief sitzende Unzufriedenheit tritt zu Tage, die schnell zu einer Negativspirale aus fehlender Motivation, Überforderung und abfallenden Leistungen führen kann. Was bedeutet für Sie Karriere? Ich freue mich über Ihre Kommentare! Ihre Gudrun Happich
Weiterlesen